Die Gesundheitspflege und anstehende Vorsorge finden erst statt, wenn das Problem schon da war. Das kennt jeder, der bereits wegen Rückenschmerzen beim Arzt war und anschließend zur Physio-Therapie geschickt wurde. Danach schlafen die regelmäßigen Übungen zur Vorsorge wieder ein und der Fall wiederholt sich irgendwann.
Bei der Krankenpflege geht es darum, so schnell wie möglich wieder gesund zu werden und Menschen in Krisensituationen zu helfen. Dahingegen steht bei der Gesundheitspflege das Verhindern von Krankheiten und Krisen im Mittelpunkt. Menschen sollen gar nicht erst krank werden, autark bleiben und auch Vorsorgemaßnahmen für Krisensituationen treffen. Gerade beim Altwerden spielt die Gesundheitspflege eine erhebliche Rolle, da ältere Menschen häufiger krank werden und oftmals anhaltende Beschwerden aufweisen.
Wie grenzen sich Gesundheitspflege und Krankenpflege in den Pflegeberufen ab?
Für den Laien ist es sehr schwer, Gesundheitspflege und Krankenpflege bei den Pflegeberufen abzugrenzen. Der Schwerpunkt bei den Pflegeberufen liegt ganz klar bei der Unterstützung der Aktivitäten im alltäglichen Leben. Dies erweckt den Anschein, dass im Prinzip jeder diese Tätigkeit ausführen kann. Dabei muss ein/e Pfleger/in genau wissen, wie man mit erkrankten Menschen richtig umgehen muss. Beispielsweise sind bei demenzerkrankten Menschen viele Besonderheiten zu beachten.
Neben der richtigen Pflege spielt die Selbstbestimmung in allen Belangen persönlicher Lebensbereiche, eine zentrale Rolle in der Pflege. Eine wesentliche Aufgabe der Pflege ist die Wiederhinführung zur autonomen Lebensgestaltung bei erkrankten und behinderten Menschen.
Hier spricht man von Gesundheitspflege, weil die pflegerischen Maßnahmen ein gesundheitsbezogenes Ziel enthalten, welches sich auf die autonome Bewältigung des Alltags bezieht.
Weitere Aufgaben zur Gesundheitsförderung sind Prävention und Rehabilitation in der Gesundheitspflege.
Zusammenfassend versteht die professionelle Gesundheits- und Krankenpflege, Menschen aus Krisen herauszuführen und ihnen zu helfen, wieder selbstbestimmt zu leben.
Wie Gesundheitspflege für altwerdende Menschen sein sollte!
Wir haben 1,7 Millionen Österreicher, die jetzt schon über 60 Jahre alt sind; 2030 werden es über 2,7 Millionen Menschen sein. Der demografische Wandel wird die Herausforderung des Jahrzehnts. Wir stellen jetzt die Weichen, ob altwerdende Menschen die Kraftwerke in unserer Gesellschaft sein oder diese als Last angesehen werden.
Damit altwerdende Menschen als Kraftwerke wahrgenommen werden, müssen wir das Altwerden neu denken. Statt auf Abkapselung sollten wir auf ein generationenübergreifendes Miteinander setzen. Anstatt den Ruhestand im Haus vor dem Fernseher zu verbringen, brauchen wir Menschen, die sich in den Gemeinden engagieren und sich gegenseitig unterstützen.
Generationen-Cafés, Reparatur-Cafés, Oma/Opa-Börsen, Rudelsingen, Gruppenstricken, Handwerk FabLabs – das sind Initiativen, die Menschen zusammen bringen.
Im Zentrum eines neuen Altwerdens steht daher Sozialisation und Gemeinschaft. Das Gefühl noch weiterhin gebraucht zu werden, ist für die Gesundheit sehr wichtig. Ganz nach der Volksweisheit: wer rastet der rostet. Daher müssen wir für das neue Altwerden folgende Fragen klären:
- Was ist mein Lebensstil?
- Wie will ich wohnen?
- Was ist mir wichtig?
- Welche Träume und Wünsche habe ich?
- Wie kann ich mich vorbereiten und selbstbestimmt bleiben, wenn ich nicht mehr alleine meinen Alltag bestreiten kann?
Echte Gesundheitspflege für altwerdende Menschen besteht aus unserer Sicht aus:
- einer guten Vorsorge,
- einer starken Gemeinschaft,
- dem Gefühl gebraucht zu werden und
- der Verwirklichung wahrer Träume.
Warum Community Health Nurses für ein neues Altwerden dringend gebraucht werden
Im Zentrum des neuen Altwerdens steht die Community Health Nurse oder auch Gemeindeschwester. Sie setzt vor allem auf Gesundheitspflege und Vorsorge. Damit knüpft sie dort an, wo es derzeit keine passenden Angebote gibt.
Eine Community Health Nurse unterstützt bei der Eingliederung von Gemeinschaftsangeboten und Aktivitäten in den Gemeinden. Sie verbindet Vereine und ehrenamtliche Helfer miteinander. Jeder kann mit ihrer Hilfe einen individuellen Fahrplan für das Altwerden entwickeln. Für Krisen wird vorgesorgt und man kann sich für alle Fälle absichern. Zudem überprüft die Community Health Nurse was sowohl finanziell, als auch durch das Umfeld bedingt, möglich ist. Daher arbeitet sie eng verbunden mit Pflegeeinrichtungen, Ärzten, Physiotherapeuten und sonstigen helfenden Händen zusammen. Sie ist die erste Anlaufstelle für Menschen, die optimal vorsorgen wollen oder Hilfe in Krisensituationen brauchen.
Kurz gesagt, setzt die Community Health Nurse mit der Gesundheitsvorsorge, das Konzept des neuen Altwerdens in den Gemeinden um.
Warum wir eine Plattform brauchen?
Die Community Health Nurse muss eng mit den Gemeinden zusammen arbeiten und auch mit den Bürgern. Sie muss alle helfenden Hände miteinander vernetzen und schafft dadurch mehr Lebensqualität und gesunde Lebensjahre.
Doch wie soll das gehen? Hierzu brauchen wir eine Plattform, mit der die Community Health Nurse in den Gemeinden arbeiten kann. Auch die Bürger sollen dadurch übersichtlich und transparent von den geschaffenen Angeboten profitieren können. Das Angebot ist komplett regional und jeder kann nachvollziehen, was in der Gemeinde entsteht.
Freizeitaktivitäten, Wohngemeinschaften, Pflege, ärztliche Versorgung, soziales Engagement: das muss alles unter einem Hut gebracht werden. So können wir durch mehr Intelligenz und Zusammenhalt etwas erschaffen, das heute noch für unmöglich gehalten wird.
Hilf uns dabei, diesen Traum wahr werden zu lassen und unterstütze uns noch heute.